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Heidewandern: 3 kleine Tourentipps in Nordfriesland

Sattes Lila, üppiges Grün und dazwischen feiner weißer Sand: Wenn aus dem Spätsommer Herbst wird, leuchten die Heidelandschaften Nordfrieslands in ihren schönsten Farben. Grund genug, Dir einmal drei meiner Lieblingsrunden in der näheren Umgebung vorzustellen!

Die Süderlügumer Binnendünen, der Langenberger Forst bei Leck und das weitläufige Gebiet zwischen Bordelumer und Langenhorner Heide eignen sich allesamt prima für kürzere Spaziergänge und gemütliche Halbtageswanderungen. Überall gibt’s nette Pausenplätze. Die Wegbeschaffenheit ist abwechslungsreich und die Ausblicke sind es auch – zu jeder Jahreszeit!

Langenberger Forst

Der Langenberger Forst wartet mit einer Fläche von rund 1.000 Hektar auf und bietet allerhand Möglichkeiten, um Touren unterschiedlicher Länge zu gehen. Das Wegesystem ist logisch angelegt. Und doch schaffe ich es hier immer wieder, woanders als erwartet rauszukommen, wenn ich mal wieder querfeldein gehe … Es ist einfach zu verlockend, neue Wege auszuprobieren und zwischen Wald und offenen Flächen hin und her zu spazieren.

Wer auf solche Überraschungen verzichten möchte, folgt den gut ausgeschilderten Rundwegen, die auf Übersichtstafeln, zum Beispiel gleich am Parkplatz am Wildgehege an der Lecker Chaussee (Ortsausgang Leck, Richtung Klintum), verzeichnet sind. Von hier aus geht man auf dem historischen Ochsenweg: Wie durch ein kleines Tal führt der, weich und sandig, zwischen Wald- und Heidelandschaft zu beiden Seiten hindurch.

Küstentannen, Fichten und Lärchen säumen den Weg. Grüntöne dominieren das Bild und es riecht so richtig waldig. So, wie wir das aus Kindertagen erinnern. Vom Tannenzapfen sammeln und Pilze suchen. Und von Pausen mit heiß-dampfendem Tee. Ob gediegen an der massiven Tisch-Bank-Kombination oder in improvisierter Gemütlichkeit auf der mitgebrachten Decke im Moos: Picknickplätze gibt’s reichlich hier im Forst. Auch entlang der Fischteiche, die ein beliebtes Ziel für Familien sind.

Jenseits von Fischteichen und Ochsenweg ist’s deutlich ruhiger. Schotterwege durchziehen in sanftem Auf und Ab den Wald; Querverbindungen laden zu angenehmem Gehen auf weichem Waldboden ein. So lange, bis das warme Spätnachmittagslicht durch die Bäume fällt und im beginnenden Herbst klar ist: Bald wird’s feucht und frisch und damit Zeit, allmählich den Weg zurück zum Auto anzutreten. (Vielleicht noch mit einem Abstecher zur 45 Meter “hoch” gelegenen Rantzauhöhe …?)

Bordelumer und Langenhorner Heide

Mein Startort für eine Runde durch die Heidelandschaft zwischen Bordelum und Langenhorn ist der Parkplatz am Fernmeldeturm Stollberg. Von der Aussichtsplattform des Turms überblickt man das Wandergebiet, die Köge raus bis zum Deich und dahinter sogar die Insel- und Halligwelt Nordfrieslands.

Der Weg in die Heide führt am Turm vorbei und auf der kleinen Teerstraße, die nach ein paar Schritten erreicht ist, nach rechts. Nach wenigen Minuten biegt man in das Naturschutzgebiet ab und kann wahlweise dem ausgeschilderten Sechs- oder dem Zehn-Kilometer-Weg folgen. Kleine Heidehügelchen wechseln sich ab mit Wald, Fischteichen und einem Stück Fahrstraße, an Feldern vorbei.

Die Wege sind ganzjährig gut begehbar. Ich bin besonders gerne hier, wenn der Winter Nordfriesland in eine zarte Schneeschicht taucht. Wenn dünnes Eis auf den Seen glänzt und der heiße Kakao in der Pause die Hände wärmt. Dann ist alles noch ein bisschen stiller. Die zwischen Bäumen hindurch fallenden Strahlen der Wintersonne wirken zerbrechlich. Und ich weiß: Schon ganz bald werden die nun kahlen Zweige wieder erste Knospen tragen, wird das Licht kräftiger und der Vogelchor zu einer beeindruckenden Mehrstimmigkeit anwachsen.

Statt Schnee unter den Füßen raschelt dann Laub vom Vorjahr. Binsenhöcker sprießen wie Inseln aus der Heidevegatation hervor. Ich bin gespannt, was ich bei der nächsten Runde wieder Neues entdecke!

Süderlügumer Binnendünen

Dünen fernab vom Meer: Die Süderlügumer Binnendünen sind aus abgelagerten Flugsanden nach der letzten Eiszeit, also vor über 10.000 Jahren entstanden. Sie liegen direkt außerhalb des namengebenden Ortes und sind ein hübsch mit Heidekraut, Gräsern, Moosen und Kleinsträuchern bewachsenes Areal, das von einem Geflecht an Pfaden durchzogen ist.

Am Rande wird die Dünenlandschaft von niedrigem Baumbestand begrenzt. Hieran schließt sich ein Forst, der mit einem recht spazierfreundlichen Wegenetz ausgestattet ist. Man kann sich hier gut ein paar Stunden aufhalten.

So oft, wie ich hier bin, könnte ich die Süderlügumer Binnendünen glatt als meine Hausdünen bezeichnen! Ob früh am Morgen, wenn Spinnennetze zwischen Halmen und Sträuchern noch mit frischem Tau besetzt sind, oder im letzten Abendlicht – dieses Gebiet ist eines meiner liebsten Kurz-mal-raus-Ziele ab Haustüre. Und weil das so ist, gibt’s hier eine Wegbeschreibung für eine kleine Wanderung und etliche Bilder mehr!

Tipps & Infos:

In allen drei Gebieten sind an den Parkplätzen und “Eingängen” Übersichtskarten zu finden. Entlang der Wege vermitteln Infotafeln Wissen zur Region, Geschichte und Geologie.

Im Langenberger Forst ist besonders der Start am Wildgehege für Familien lohnend. An den Fischteichen gibt’s mehrere Sitzmöglichkeiten. Und wer Ruhe sucht, baut sich einfach eine eigene Route zwischen Haupt-, Neben- und Reitwegen.

Am Ausgangspunkt zur Wanderung durch die Bordelumer und Langenhorner Heide, dem Parkplatz am Funkturm, kann man sich auch für eine Runde durch den “Naturerlebnisraum Stollberg” entscheiden. Am Turm bekommt man in einem eisenzeitlichen Kulissendorf familiengerecht Einblicke in das Leben und Arbeiten zur Eisenzeit. Rundwege führen von dort aus durch die Landschaft südwestlich der Heide. Unterwegs kommt man an Info- und Erlebnisstationen vorbei, welche die Natur- und Kulturgeschichte der Region veranschaulichen.

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