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Frühling satt im Eichenkratt bei Böxlund

Buschwindröschenteppiche, Blausternchen und knallig frisches Grün an den Ästen und Zweigen: Es ist Frühling geworden in Schleswig-Holstein. Die Entdeckerlust ist neu geweckt und ich mache mich auf zu einem dieser Ziele, die schon länger auf meiner “Da-möchte-ich-gerne-mal-hin-Liste” stehen: Eichenkratt und Alte Kiesgrube bei Böxlund, im nördlichen Schleswig-Holstein.

Dass ein Eichenkratt ein Niederwald ist, der oftmals in karger Umgebung und recht verschlungen wächst, habe ich erst vor Kurzem gelernt. Und während diese Vegetationsform einfach hübsch anzusehen ist, soll das eigentliche Ziel der heutigen Runde ein genauso abwechslungsreiches wie übersichtliches Paradies für kleine Abenteurer sein: die Alte Kiesgrube bei Böxlund, ein von recht steilen Hügeln eingerahmter See. Mit schmalen Pfaden auf und ab und um den See herum. Solchen, wo man sich ducken muss, um unter dünnem Astwerk hindurch zu krabbeln. Und solchen, wo man die Hände benutzen muss, um wieder nach oben zu gelangen.

Ein Pausenplatz mit Bank, weitläufige Wiesenfläche und dicke Findlinge laden zu einem Picknick ein. Da ich aber erst kurz hinter Weesby losgegangen und damit noch nicht lange unterwegs bin, ist es mir zu früh, um schon die Brotzeit auszupacken.

Ich verlasse das Naturschutzgebiet und spaziere auf der kaum befahrenen Teerstraße nach Medelby und von dort aus weiter in den Ort Holt. Hier gibt es eine Milchtankstelle samt kleinem “Hofladen via Automat”.

Der Weg zurück führt mich durch den Wikingerwald zwischen Holt und Medelby und – es ist schließlich meine kleine Osterwanderung – zur Kirche von Medelby. Weiß getüncht liegt die auf einer Anhöhe, davor ein kleiner “Bibelgarten”. Hier blüht es bunt, im Kontrast zu den würdigen Erinnerungen an die im Krieg Gefallenen auf dem Weg hoch zur Kirche, deren Ursprünge bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen.

Von der Kirche aus gehe ich zurück in Richtung Kiesgrube. Ich schlendere an Feldern vorbei und suche mir einen Pausenplatz etwas abseits des Weges. Um mich herum nehme ich nur Summen und emsiges Vogelgezwitscher wahr. Was für eine vorösterliche Idylle! Hier kann man Sonne, Abstand von jeglichem Alltag und einfach nur die Natur in aller Ruhe genießen.

Zugegeben: Die Runde ist eher zufällig entstanden und eigentlich sollte sie etwas anders und deutlich länger ausfallen. Ich bin mir sicher, dass ich diese Ecke auch weiter erkunden werde. Dennoch möchte ich Euch schon diesen ersten Eindruck nicht vorenthalten. Insbesondere für Familien mit Kindern ist die Kiesgrube samt dem angrenzenden Wald ein Ziel, das für kurze und auch etwas längere Spaziergänge gut geeignet ist. Und wo man garantiert zu jeder Jahreszeit auf Entdeckertour gehen kann…

Ich schlendere zum Abschluss noch durch den Wald zwischen Kiesgrube und Weesby und bin positiv überrascht, wie gut auch der erschlossen ist: mit ausgeschilderten Wegen und Infotafeln über die Geschichte des Waldes selbst. So lerne ich, warum dieser Wald “Russenwald” heißt, und habe am Ende des Nachmittags doch gut 17 Kilometer auf der Uhr. Und empfehle Euch: Geht einfach mal los und schaut, wo es Euch auch von vermeintlich kleinen Zielen aus hintreibt!

Info & Tipps:

Ein guter Ausgangsort für die Erkundung der oben beschriebenen Gegend ist der Ort Weesby. Hier kann man das Auto parken und sich gleich aus dem Ort hinaus einen Weg durch den “Russenwald” suchen. Oder man geht geradewegs auf dem Weg “Sandteilung” in Richtung Eichenkratt und Kiesgrube. Dann quert man die Hauptstraße, passiert die ersten Naturschutzgebietsschilder und biegt am Ende des Schotterweges links ab zur Kiesgrube.

Der Ort Medelby ist über eine kleine Teerstraße zu erreichen und eine nette Ergänzung der ansonsten recht kurzen Runde. Hier gibt es sowohl eine Einkaufsmöglichkeit wie einen Bäcker. Es lohnt ein Abstecher zur Dorfkirche St. Matthäus.

Von Medelby aus ist es nicht mehr weit bis in den Ort Holt. Hier kann man den Bio-Hof Thomsen besuchen und am “Automaten-Hofladen” einkaufen (Eier und Milch zum Beispiel …).

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